Corespondenz=Karte vom Verlag Thomas Stiebler, Baden bei Wien. Vermutlich Schwarz-Weiss-Lichtdruck Anfang 20. Jahrhundert. Der romanisch-gotische Kreuzgang, das Zentrum der Klosteranlage von Heiligenkreuz, schmiegt sich in den rechten Winkel aus der südlichen Langhauswand und der westlichen Wand des Kapitelsaals und der Fraterie. Er wird weiterhin im Westen begrenzt von einem schlanken Gebäudeteil mit Klosternebenräumen und im Süden von den jüngeren Konventsgebäuden. Die Nord- und Südgalerie sind je sieben Joche lang, die Ost- und Westgalerie hingegen nur sechs Joche. In den Galerien erlebt man die reine Gotik, ihr Querschnitt weist eindeutig den Spitzbogen auf. Die Joche sind mit gotischen Kreuzrippengewölben überdeckt. Ihre profilierten Rippen und Gurte stehen an den Wänden auf skulptierten Kragkonsolen und an den Hofseiten auf üppig skulptierten Kapitellbündeln, die von Bündeln aus roten dreiviertelrunden Diensten getragen werden. Ergänzt werden diese noch durch die roten Rundsäulenpaare, die die Lichtöffnungen unterteilen, und auf den Brüstungen stehen. Die Schlusssteine der Gewölberippen sind mit rosettenartigen Blüten dekoriert. Auf den Innenseiten der Galerien verlaufen steinerne Sitzbänke. Ein anderer Teil des Kreuzgangs heißt "Lesegang", weil sich hier die Mönche vor der Komplet zu einer Lesung versammeln. Ein Vorleser trägt von einer hölzernen Kanzel dem Konvent, der sich auf der gegenüber liegenden Seite der Galerie auf hölzernen Sitzbänken versammelt hat, einen Abschnitt aus der Benediktsregel vor. Die barocke Einrichtung hatte Armlehnen an den Sitzplätzen des Abtes und seiner beiden Nachbarn (Prior und Subprior), die ihm als Obere zur Seite stehen. Der Lesegang ist mit Scheiben verglast, die zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammen. |