Die Europabrücke bei Innsbruck, das Kernstück der österreichischen Brennerautobahn (A13), ist mit einer Höhe von 190 m über Grund die höchste Balkenbrücke Europas. Bis zur Fertigstellung der französischen Schrägseilbrücke Viaduc de Millau Ende 2004 war sie 44 Jahre lang überhaupt die höchste Brücke Europas. 1960 wurde mit dem Bau der Brücke begonnen und am 17. November 1963 wurde sie für den Verkehr freigegeben. Die Brücke überspannt das Wipptal zwischen Patsch und Schönberg. Ihre Höhe und der leicht bogenförmige Verlauf stellten die Ingenieurskunst der 1960er Jahre vor große Herausforderungen. Die Europabrücke ruht auf fünf Stahlbeton-Pfeilern, wobei der mittlere Pfeiler mit 146,5 m der höchste ist. Die Brücke ist eine Stahlkonstruktion mit einer Länge von 657 m und einer Konstruktionshöhe von 7,7 m. Ihre Hauptspannweiten zwischen den Pfeilern betragen 81 108 198 108 81 81 m. In Richtung Innsbruck hat die Fahrbahn ein Gefälle von 4,05 %. Die Breite wurde 1984 um 1,20 m auf 24,6 m vergrößert. Die Brücke hat in jeder Richtung drei Fahrstreifen, wobei die jeweils rechte als Kriechspur für den dichten Schwerverkehr dient. Ursprünglich war dieses Brückenbauwerk in der Planung der Brennerautobahn nicht vorgesehen. Aufgrund von Interventionen der Schönberger Bürger, welche sich von der Autobahn eine Belebung des Tourismus erhofften, wurde der Straßenverlauf geändert, was den Bau der Europabrücke zur Konsequenz hatte. In der Raumverteidigungszeit während des Kalten Krieges spielte die Brücke, wie die gesamte A13, auch eine wichtige taktische Rolle und ist daher immer noch mit mehreren militärischen Sperreinrichtungen und Sprengschächten ausgestattet. |