Die Fischauktionshalle in Hamburg-Altona zeugt als Baudenkmal von der Bedeutung des Fischhandels der ehemals konkurrierenden Städte Hamburg und Altona/Elbe. Seit dem 16. Jahrhundert wurden an dieser Stelle gegen den Willen der reichen Hansestadt Hamburg Fischmärkte abgehalten. Mitte des 19. Jahrhunderts verlegten die Hamburger ihren Fischmarkt aus der Altstadt in die Vorstadt St. Pauli direkt neben diesem Platz und errichteten eine Auktionshalle, die 1978 abgerissen wurde. Fischauktionen waren zu jenem Zeitpunkt erforderlich geworden, weil die ersten Dampfschiffe große Mengen Fisch anlandeten. Damit der Fischmarkt nicht zu einem reinen Käufermarkt wird, wurden die Auktionatoren am Umsatz beteiligt. So waren sie an einem guten Preis interessiert, was den kleinen Fischern nützte. Sonntagmorgens in der Fischauktionshalle. Sonntagmorgens in der Fischauktionshalle. Die Bürger von Altona, seit 1867 preußische Stadt, bauten 1886 ihre eigene Fischauktionshalle, um gegenüber der Stadt Hamburg nicht ins Hintertreffen zu geraten. Sie wurde im Stil einer dreischiffigen Basilika erbaut und sollte an die antiken römischen Markthallen erinnern. Schon kurz nach der Errichtung der Auktionshalle erzielte der Altonaer Fischmarkt höhere Umsätze als der Hamburger. 1934 fusionierten die beiden Fischmarktgesellschaften Hamburgs und Altonas zur heutigen Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH. Die beiden Auktionshallen in Altona und in St. Pauli wurden 1943 bei den Bombenangriffen auf die Stadt Hamburg stark beschädigt und nur notdürftig repariert. Nach vielen Diskussionen entschied man nach der Sturmflut von 1976, die Auktionshalle in St. Pauli abzureißen und die Altonaer Fischauktionshalle zu restaurieren. Das Hamburger Architektenbüro Günter Talkenberg besorgte nicht nur den Wiederaufbau, sondern entwarf den neuen Schmuck an der Fassade und gestaltete die verzierten Fenster auf der Grundlage alter Schwarz-Weiß-Fotos. Als einziges Baudenkmal in Hamburg hat die Halle ein europa-nostra-Diplom der europäischen de-Koster-Stiftung für die Erhaltung von Kulturdenkmälern in Europa bekommen. Die Auktionshalle sollte ursprünglich ein Ort der Soziokultur werden, wird neben dem Fischmarkttrubel aber vor allem für Werbe- und PR-Events grosser Konzerne genutzt. Für Gastronomie und Veranstaltungen ist neuerdings die Firma Stacklies zuständig. Die Halle bietet Platz für etwa 3500 Besucherinnen und Besucher. |