1565 erhielt Andrea Palladio, der bereits ein Klostergebäude für die Benediktiner errichtet hatte, den Auftrag zum Neubau der baufällig gewordenen Kirche. Erst 1610 war der Bau auch innen vollständig ausgestattet (Palladio war längst tod), so dass die Kirche eingeweiht werden konnte. Die Außenmauern und der Kuppeltambour der Kirche sind aus rötlichem Ziegelmauerwerk und werden nur sparsam durch Elemente aus istrischem Marmor verziert. Palladios Fassade ist mit dem Ziel konzipiert, die Frontseite eines römischen Tempels auf eine christliche Kirche zu projizieren. Weiterhin folgt er in San Giorgio Maggiore einer Vorgabe, wie sie durch Albertis beispielhaft in Sant'Andrea in Mantua vorgegeben war, indem er die Fassade durch vier Halbsäulen in Kolossalordnung gliedert. Die Fassade selbst besteht vollständig aus istrischem Marmor und bildet die dreischiffige Gliederung der Kirche ab. Vier kolossale Säulen auf hohen Sockeln umrahmen das einzige Portal. Der Kirche steht im rechten Winkel zu dem angrenzenden Klostergebäude, so dass vor dem Gebäude ein Kirchplatz entsteht, der mit farbigen Steinplatten gepflastert ist. Durch die an die Kirche anstoßenden flachen Klostergebäude aus rötlichem Ziegelstein wird die Kirche wirkungsvoll in Szene gesetzt. Das Ensemble von San Giorgio Maggiore, zusammen mit dem Campanile aus dem 18. Jahrhundert, der mit dem Campanile des Markusplatz korrespondiert, ist für das Gesamtbild von Venedig um den Bacino von hervorragender Bedeutung. Palladio ist es gelungen, durch die Form und die Positionierung des Kirchenbaus eine Sichtachse vom Markusplatz über die Piazzetta und den Bacino zu schaffen. Der Blick verliert sich nicht in der Unendlichkeit des Meeres, sondern findet Halt und Ziel. Die Kirche hat normale Öffnungszeiten. |