Ein Taubenhaus oder Taubenschlag dient zur Haltung von freifliegenden Haustauben bzw. Brieftauben. Bereits zur Zeit der Pharaonen wurde die domestizierte Form der Felsentaube in eigens dafür errichteten Taubenschlägen gehalten. Auch heute noch sieht man im fruchtbaren Nildelta Oberägyptens viele aus Lehm errichtete Taubentürme in den Feldern stehen. Die Haustauben brüten und nächtigen in den Taubentürmen und werden deshalb mühelos darin abgefangen und als Nahrung genutzt; der Taubenkot wird als Dünger auf die Felder aufgebracht. Rund um das Mittelmeer schätzt man seit Jahrtausenden die Haustaube als Lieferant von bekömmlichem Fleisch und nährstoffreichem Dünger; berühmte Taubenschläge befinden sich unter anderem in den Tufftürmen Kappadokiens. Bis vor wenigen Jahrzehnten war auch in Deutschland die Freiflughaltung von Tauben in ländlichen Gebieten weit verbreitet. Mittlerweile werden Haustauben in Deutschland fast nur noch zur Zucht oder für den Brieftaubensport gehalten, während sich in den Städten riesige Populationen von verwilderten Haustauben angesiedelt haben, von vielen geliebt und gefüttert, von anderen gehasst und als "Ratten der Lüfte" verteufelt. Die Nutzung als Fleischlieferant geriet in Vergessenheit; die Nutzung als Düngerlieferant wurde durch Verordnungen erschwert: Der Kot von Stadttauben gilt als Restmüll. |