Description: | Die Breitblättrige Platterbse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit langen unterirdischen, verzweigten Ausläufern. Die Stängel sind niederliegend, aufsteigend oder kletternd und werden 0,5 bis 2, selten 3 Meter lang. Meist sind sie nur im unteren Bereich verzweigt. Sie sind deutlich geflügelt mit 2,5 bis 6 mm breiten Flügeln, aufgrund von feinen Zähnchen rau, und kahl. Die Blattstiele sind 2 bis 5 cm lang, bis 12 mm breit. Ihre Flügel sind 2 bis 7 mm breit, dabei gleich breit oder breiter geflügelt als der Stängel. Die Blätter besitzen ein Fiederpaar und verzweigte Ranken, bei den unteren Stängelblättern sind dies nur grannenartige Spitzen. Die Fiederblätter sind 4 bis 9, selten 3 bis 15 cm lang und 1,5 bis 5 cm breit, rund oder kurz bespitzt. Sie haben 5 oder 7 Längsnerven, sind deutlich fieder- und netznervig und haben raue Ränder. Die Nebenblätter sind 3 bis 6 cm lang, 2 bis 11 mm breit, mindestens halb so lang wie der Laubblattstiel, und sind breit halbspießförmig. Die traubigen Blütenstände bestehen aus 5 bis 15 Blüten, stehen steif aufrecht und sind zur Blüte bis 3,5 mal so lang wie die Tragblätter. Die Blüten sitzen an 6 bis 9 mm langen Stielen, ihre Deckblätter sind um einiges kürzer als der Blütenstiel. Der Kelch ist kahl, die Kelchzähne sind ungleich lang: die unteren sind 1,5 bis 2 mal so lang wie die Kelchröhre, die oberen sind wesentlich kürzer. Die Krone ist 20 bis 30 mm lang, rosenrot, das Schiffchen ist grünlich. Der Griffel ist stark nach oben gebogen, gedreht und hat eine schrägstehende Griffelbürste. Die Hülsenfrüchte sind 7 bis 11, selten nur 5 cm lang, 8 bis 12 mm breit und netznervig. Sie haben eine braune, kahle Oberfläche und enthalten 8 bis 15 Samen. Diese sind 4 bis 7 mm lang, kugelig bis gegeneinander abgeflacht. Die Oberfläche ist warzig, graubraun mit schwarzen Punkten. Der Nabel ist oval und nimmt ein Fünftel bis ein Drittel des Umfangs ein. Die Blüten sind nektarführende Schmetterlingsblumen mit Bürstenmechanismus. Griffel und Schiffchen sind gedreht, wodurch die Blüte asymmetrisch ist. Dadurch entsteht auf der rechten Blütenseite ein Zugang zum Nektar, den Honigbienen nutzen, ohne dabei eine Bestäubung zu bewirken. Der Bestäubungsmechanismus wird noch von größeren Apideen ausgelöst, wie etwa Vertretern der Gattungen Bombus, Eucera und Megachile. Die Samen werden wahrscheinlich endozoochor von Vögeln und Säugetieren ausgebreitet. Daneben ist die Breitblättrige Platterbse ein Austrocknungsstreuer. Die unterirdischen Ausläufer dienen der vegetativen Ausbreitung. Die Breitblättrige Platterbse ist in Südeuropa und Nordafrika heimisch. In Mitteleuropa ist sie zum Teil verwildert, in manchen Gebieten wird sie als eingebürgert (Neophyt) eingestuft. In Österreich ist sie im Pannonischen Raum heimisch, ansonsten eingebürgert, in Deutschland kommt sie nur als Neophyt vor. Sie wächst in Magerwiesen, in Gebüschen, lichten Wäldern und an Bahndämmen. Sie kommt bevorzugt auf trockenen, lockeren, meist kalkhaltigen Böden bis in die montane Höhenstufe vor. |