Der Fluss Öxará fliesst recht gemütlich durch die Almannagjá um hier einen Knick zu machen und die Schlucht in Richtung Ebene zu verlassen. Am Knick hat sich ein tiefes Becken gebildet, wo im Mittelalter Todesurteile an Frauen durch Ertränken vollstreckt wurden. Diese Frauen waren meist der Unsittlichkeit angeklagt, oder es waren Schangere wo der mögliche Vater die Vaterschaft leugnete. Den Frauen wurden Arme und Beine verbunden und an eine Schnur gebunden. Diese wurde über den Teich gespannt und von der gegenüberliegenden Seite wurde die Todeskandidatin ins Wasser gerissen. Männer wurden stattdessen enthauptet. Tötungen durch Ertränken fanden hier zwischen 1590 und 1749 statt. Es ist kein Zufall, dass dies ziemlich genau mit dem Machtausbau Dänemarks über die Isländer und der Reformation unter Christian III ab 1552 zusammenfällt. In Island war die Reformation ein erzkonservativer, gar integristischer Schritt da der Christianisierung durch die katholischen Missionare zuvor noch nicht besonders gut gegriffen hatte. So oder so eine weitere düstere Seite des Christentums. Zuvor war die schärfste im Þingvellir gesprochene Strafe die Verbannung ins Hochland oder auf eine Insel. Das entsprach zwar auch oft der Todesstrafe, aber es gab den Bestraften doch eine Überlebenschance. |