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Touristische Krippenfigure in der Kirche St. Mauritius in Appenzell
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Hauptorgel der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell
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Bildbeschreibung
Titel: Hochaltar der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell
Aufnahmestandort:

In Appenzell Ort, im Kantons Appenzell Innerrhoden in der Schweiz.

Beschreibung:

Der Hochaltar ist ein Werk des Bartholomäus Cades und entstand 1622. Der Auftrag erhielt der als Meister von Baden bezeichnete Cades unter Pfarrer Abraham Fässler. Der Aufrag umfasste den Bau eines neuen Hochaltars mit Tabernakel, als Summe werden 1000 Gulden erwähnt. Den Auftrag zum Fassen des Altars erhielt Moritz Girtanner. Dafür wurde Gold im Wert von 714 Gulden verwendet. Dietrich Meussen aus Feldkirch malte die beiden Altarbilder, wofür er 222 Gulden erhielt. Wann das Mittelbild ersetzt wurde, ist unklar. Bei der Restaurierung 1970 entfernte man das Mauritusbild von 1871, das von Balmer aus Luzern gemalt worden war. Dabei stellte man fest, dass von den Abmessungen her das Marienbild, das sich im Kapuzinerkloster befand, exakt in die Fassung passte. Auch stilistisch könnte es sich um ein Bild von Meussen handeln, was bei genaueren Untersuchung bestätigt wurde. Deshalb beschloss man nach der Renovierung, das ursprüngliche Marienbild wieder in den Hochaltar einzusetzen. Das Bild wurde der Kirche vom Kloster als Depositum überlassen.

Die Firma Greppi versah den Hochaltar 1890 mit einem neuen Unterbau. Dabei wurde der neubarocke Stipes mit dem Relief Melchisedechs Opfer von Eduart Müller und dem Louis-Seize-Tabernakel von Anton Dirr, entstanden 1796, versehen. Dieses ordnet sich harmonisch in das Ensemble des manieristischen Retabels von Bartholomäus Cades und Dietrich Meuss von 1622 ein. Das Tabernakel verdeckt dabei das glatte Sockelgeschoss. Dieses besitzt beidseitig einwärtsrollende Voluten und endet oben in der Altarplatte. Der Altar ist in dreiachsiger Aedikulaarchidektur ausgeführt. Die mit Rollwerkhülsen versehenen korinthischen Säulen bilden die seitliche Begrenzung des Hauptgemäldes. Der obere Abschluss ist ein eingezogener Rundbogen mit Engelsköpfen in den Zwickeln. Darüber befindet sich das verkleinerte, ähnlich aufgebaute Oberstück mit dem Oberbild. Seitlich des Hauptbildes stehen in seitlichen Durchlässen mit Baldachinen Statuen und aussen auf den Baldachinen weibliche Figuren. Das Oberbild ist ebenfalls von je einer seitlichen Figur umgeben. Der Aufsatz ist von Schweifbögen gerahmt und von einem gestelzten Segmentbogen abgeschlossen. Die beiden seitlichen Figuren des Oberbildes und die Mittelfigur zuoberst auf dem Altar sind drei Ritterheilige, denen im 19. Jahrhundert ein Teil ihrer Rüstung entfernt wurde. Es handelt sich um den heiligen Achatius (nördliche Figur), den heiligen Georg (südliche Figur) und den heiligen Mauritius (in der Mitte). An der Statue des heiligen Mauritus befindet sich auf der Rückseite die Inschrift „1622 M.Moritz Girtoer/Maler/M.Barttolome/kadus bild hower“. Vier kleine Figuren bilden den Umriss des Obergeschosses. Sie stellen den Heiligen Konrad mit Kelch und Spinne, einen Bischof ohne Attribute (von den Altarpatrozinien als heiliger Theodul zu deuten), Johannes den Täufer und den heiligen Karl Borromäus in schwarzer Chortracht dar. Die beiden weiblichen Statuen symbolisieren den Alten und den Neuen Bund, rechts (südlich) mit geschlossenem Buch, bedecktem Kelch und in hohenpriesterlichem Kleid der Alte Bund, links (nördlich) mit offenem Buch und offenem Kelch sowie einem Strahlenkranz der Neue Bund. Die beiden Hauptstatuen neben dem Hauptbild sind die Apostel Petrus und Paulus (Paulus mit Schwert rechts, Petrus mit Schlüssel links). Sie sollen zusammen mit der Wappenpyramide in der Bekrönung die Treue des katholischen Standes Appenzell Innerrhoden zur römisch-katholischen Kirche verdeutlichen.

Das Hauptbild ist die 1622 von Dietrich Meuss gemalte Mariä Verkündigung. Das Oberbild ist eine Stiftung des Kirchenpflegers Jakob Wyser und seiner Gattin Anna Bücher. Bei dem Mann, der Modell für den heilgen Franzikus stand, handelte es sich um den später heilig gesprochenen Fidelis von Sigmaringen.

Schlüsselwörter: Kirche
Bilddaten
Image sizes: 2736*3648px, 5135kb
Origin: Originally a digital image, with postprocessing
Date/Time: 20100108-142253
Camera: PENTAX Optio W60
Iso: 800
Speed: 1/13s
Focal length: 5.0mm
Aperture: 28mm
Position coordinates:WGS84 LONG 9.41047668457°, LAT 47.3309917645°
Destination coordinates;WGS84 LONG 9.41062688828°, LAT 47.3309735855°
Air-line distance:
Bearing:
Author: André M. Winter
Photo copyright: This photograph is copyrighted (©) by André M. Winter and others. A free permissions for re-use may be given for non-commercial purposes. Commercial use requires a license. Contact André M. Winter for any kind of use. This extended copyright notice applies in all cases. Infringements always will be persecuted worldwide. Legal court: Innsbruck, Austria, E.U.
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