Die Torre Agbar (Agbar-Turm) in Barcelona ist ein 32-stöckiger Bürokomplex an der Avinguda Diagonal unmittelbar neben dem Plaça de les Glories Catalanes. Das Hochhaus aus Beton mit Glas-Aluminium-Fassade hat eine Nutzfläche von 39.000 m² und gehört mit 142 Metern zu den höchsten Gebäuden Spaniens. Der Turm sieht mit seiner schillernden, 16.000 m² großen Fassade aus wie eine Wasserfontäne, wobei sich das anfangs eher dunklere Blau bis zur Spitze hin in einem Weiß verliert. Die Außenhaut aus Aluminium wirkt wie die Haut eines Reptils. Aus größerer Entfernung betrachtet wirkt sie optisch wie eine flüssige bzw. organische Masse. Für die Oberfläche wurden 40 verschiedene Lackfarben verwendet, wodurch sich je nach Tageslicht ihre Farbe verändert. Über die Fassade wurde eine Glashaut, bestehend aus 56.000 Lamellen, gezogen. Jede dieser Glaslamellen hat eine Größe von 120 Zentimeter × 30 Zentimeter und ist in einem bestimmten Winkel ausgerichtet, insgesamt gibt es 16 verschiedene Positionen. Daher rühren auch die unterschiedlichen Farbreflexe. Zugleich stellt diese Art der Fassade einen idealen Sonnenschutz dar. Insgesamt hat der Turm 4.349 Öffnungen – bedeckt von 4.500 Fenstern –, die in unregelmäßigen Abständen angeordnet sind, um den schimmernden Effekt zu erzielen, insgesamt zieren 40 verschiedene Farben das Gebäude. Die eigentliche Kuppel beginnt jedoch erst ab dem 15. Geschoss, darunter verläuft das Gebäude ziemlich senkrecht, jedoch ist es kein Zylinder, da der Grundriss des Gebäudes leicht vom Kreis abweicht und somit ein Oval ist. Wobei alles aufwärts des Geschosses 26 schon zur oberen Kuppel zählt. Nur für den Bau der Außenfassade wurden neben 59.619 transparente und teilweise durchscheinende Glasplatten auch 250 Tonnen Aluminium und 25.000 m³ Beton verwendet. Nachts wird der Turm von 4.500 Leuchtdioden in den Farben Blau, Rot, Pink und Gelb beleuchtet. Geplant wurde die Torre Agbar vom französischen Architekten Jean Nouvel. In die Planung hat Nouvel auch Überlegungen des 1926 verstorbenen katalanischen Architekten Antoni Gaudí einbezogen. Der Turm soll eine Huldigung an Gaudí darstellen, so dass Nouvel darauf achtete, dass der Torre Agbar nicht höher wurde als die sich ebenfalls in Barcelona befindliche Sagrada Família im fertigen Zustand, den sie bis heute allerdings noch nicht erreicht hat. |