Scharte nördlich Trippenskar und Hochalmkees - August 2005

Tour mit Michael, Ortskundiger aus Gmünd in Kärnten.

Mit dem Ausgangspunkt auf ca. 1150 m Sh. war klar, dass wir keinen Gipfel in einem Tag erreichen würden, es wurde trotzdem eine Scharte über 3000 m und es war eine tolle Gletschererfahrung und Gletschererforschung. Es wurde dabei ein Zustieg zur Hochalmspitze über die Villacher Hütte, Preiml Seen und den Hochalmkees ausgekundschaftet. Unser Ziel war letztendlich die Scharte südlich des Zsigmondykopf (ca. 3040 m Sh.).

Die Route verläuft von der Brücke vor der Gmünder Hütte über die Malta, teils über eine Forststrasse, teils über einen verfallenen Weg, sofern man diesen findet (nach der ersten Kehre in der Innenseite einer Rechtskurve zweigt er ab). Weiter geht es am Normalweg zur Villacher Hütte (2194 m, ÖAV, unbewirschaftet). Nach dem Ende der Forststrasse kommt man bei der Hochalmhütte vorbei, das ist eine urige Notunterkunft, geräumig und mit Holzofenherd.

Nach der Villacher Hütte weichen wir vom markiertem Weg ab, da dieser im weiteren Verlauf recht fad und holprig über die Seitenmoräne des Hochalmkees verläuft. Man geht auf den Kopf rechts vom Lang Bach in den Keesboden (entlang des Langbachs wäre es auch zu mühsam). Wenn man in Richtung Felswand schreitet, erkennt man den Unteren Preiml See. Der einfachste Weg geht nun direkt über die steilen Gletscherschliff oberhalb des unteren Sees und rechts neben dem Wasserfall. Das schaut von unten wilder als als es ist, bei feuchtem Fels sollte man aber besser umkehren.

Oben landet man in einer Mondlandschaft die frisch (1980er) vom Gletscher freigegeben wurde. Hier muss man seinen Weg zum Glescher suchen. Der restliche Weg geht direkt über den Hochalmkees. Dieser hat einige grosse Spalten, im aperen Zustand sind diese aber einfach zu umgehen. Der Stand des Gletschers entspricht nicht mehr jenen in den derzeit erhältlichen Karten, er beginnt schätzungsweise 300m weiter hinten und es haben sich unterhalb der Gletschermulde Felsinseln und kleine Seen gebildet.

Man steigt über den leichtesten sichtbaren Zustieg auf, dieser wendet sich leicht nach rechts (rechts der sich bildenden Felsinseln bleiben). Oben wird es flacher und hier befinden sich ca. 5 grosse und zum Teil verzweigste Spalten. Wenn man Richtung Hochalmspitze weiterwill muss man diese schrägt queren, was aber problemlos geht indem man sie links umgeht.

Die Steineren Mandeln stehen direkt vor uns. Die Scharte rechts davon wäre jene die wo von Süden der Rudolstädter Weg hochkommt. Ohne vollständige Gletscherausrüstung kann man die zum Teil unter Altschnee liegende Spaltenzonen jedoch nicht sicher queren. Über diese Spaltenzone verläuft übrigens auch der Normalweg von der Villeracherhütte. Wir wenden uns also der unteren Scharte zu, dabei quert man den selten begangenen Normalweg.

Die Scharte hat nichts besonders, aber man könnte sie benutzen, um über die Hinterseite des Zsigmondykopfs zu den Steinernen Mandln zu gelangen, und von dort weiter am Normalweg auf die Hochalmspitze. Auch eine Überschreitung in das Trippenskar scheint über eine Firnrinne möglich.

Wir stiegen über den Aufstieg ab. Dauer 13 Stunden, 2000m Höchendifferenz.