Die Vinschgaubahn (auch: Vinschgerbahn, ital. Ferrovia della Val Venosta) ist eine normalspurige Nebenbahn in Südtirol (Italien), welche ursprünglich durch die private Vinschgaubahn Aktiengesellschaft erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft durch den Vinschgau entlang der Etsch von Meran nach Mals. Ursprünglich war sie als Teilstück einer Alpentransversale westlich des Brenners geplant. Die Vinschgaubahn wurde 1898 als staatlich garantierte normalspurige österreichische private Lokalbahn konzessioniert und am 1. Juli 1906 gleichzeitig mit dem neuen Bahnhof Meran der seit 1881 bestehenden Lokalbahn Bozen-Meraner Bahn in Betrieb genommen. Den Betrieb führten die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB. Ursprünglich war die Weiterführung der Strecke als Reschenbahn über den Reschenpass ins Inntal und weiter bis zum Bahnhof Landeck an der Arlbergbahn vorgesehen gewesen. Die Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg verhinderte die Verwirklichung dieses Projekts, wenn auch vereinzelte Bautätigkeiten im Raum Landeck bereits durchgeführt waren. Eine Verknüpfung mit der Rhätischen Bahn sollte mit dem Projekt der Ofenbergbahn verwirklicht werden, welche ebenfalls nicht mehr realisiert wurde. Am Ufer der Etsch bei Naturns. Am Ufer der Etsch bei Naturns. Ab 1918 wurde die Bahnstrecke von den Italienischen Staatsbahnen FS betrieben, die den Betrieb im Jahr 1989 einstellten. Den Personenverkehr übernahmen Autobusse des Südtiroler Automobildienstes SAD. Die Unzufriedenheit der lokalen Bevölkerung, aber auch der Touristen, mit der Zunahme des Straßenverkehrs im Vinschgau ließ jedoch die Stimmen, die nach einer Wiederinbetriebnahme der Bahn riefen, nie ganz verstummen. Wendestern im Mals. Wendestern im Mals. 1999 ging die Bahnstrecke in den Besitz des Landes Südtirol über, in den Jahren 2000 bis 2004 wurde sie unter der Führung der STA Südtiroler Transportstrukturen AG im Auftrag des Landes generalsaniert. Obwohl der Oberbau der Strecke auf voller Länge erneuert werden musste, erwies es sich als vorteilhaft, dass die Gleisanlagen in den Jahren zuvor nicht abgetragen wurden. Einerseits waren noch keine Grundstücke anderen Verwendungen wie dem Straßenbau zugeführt worden, anderseits war die Bahn nie ganz aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwunden. Weiters wurden die historischen Bahnhofs- und Haltestellengebäude originalgetreu restauriert und, wo notwendig, durch neue Bauwerke in einheitlichem modernen Design ergänzt. |