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Blühende Salzwiesen vor dem Neuen Leuchtturm auf Wangerooge
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Titre: Westturm von Wangerooge
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Auf der Inselbahn in Wangerooge.

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Im Laufe der Inselgeschichte kam es zum Bau von insgesamt drei (West-)Türmen, von denen heute nur noch der letzte Turm von 1932 besteht. Die Turmbauten hatten jeweils unterschiedliche Funktionen.

Der erste, vermutlich im 14. Jahrhundert errichtete Westturm war der Kirchturm der Nikolai-Kirche im Inseldorf. Die Inselkirche war dem Heiligen Nikolaus als Schutzpatron der Seefahrer gewidmet. Sie befand sich etwa 5 km westlich vom heutigen Westrand der Insel und diente Schiffen als Landmarke zur Orientierung. Als infolge der Ostverlagerung der Insel das Meer näher rückte, mussten Dorf mit Kirche und Friedhof aufgegeben werden. Um 1590 stürzte der Nikolaiturm infolge der Meereseinwirkung ein. Seine 15 m hohe Ruine diente noch lange als Seezeichen.

Der zweite Westturm wurde nach fünfjähriger Bauzeit 1602 als Leuchtturm eingeweiht und war das erste Leuchtfeuer an der deutschen Nordseeküste. Mit dem Bau des Turms wurde auch dem Wunsch Bremer Kaufleuten nach einer Landmarke für ihre in die Weser einfahrenden Schiffe entsprochen. Dadurch wurden sie zollpflichtig und die Zollgebühren waren lange die bedeutendsten Staatseinnahmen des Großherzogtums Oldenburg. Im Spitzdach des Turms war ein Laternenraum mit 48 Fenstern, im dem das Leuchtfeuer zunächst mit Pflanzenöl betrieben wurde. Später brannte es auf einem nahegelegenen kleineren Turm mit Steinkohle. Dann diente noch das dreispitzige Dach des Westturms Schiffen zur Orientierung. Er war ein 50 m hohes Mehrzweckgebäude und diente auf fünf Stockwerken als Kirche, Zufluchtsort bei Sturmfluten, Gefängnis, Eiskeller und Lagerraum für Strandgut. Im ersten Obergeschoss befand sich der Kirchenraum, der 130 Personen Platz bot.

Der Westturm von 1602 besteht heute nicht mehr. Als sich bei einer Sturmflut 1860 Risse im Mauerwerk zeigten, wurde die gesamte Einrichtung der Turmkirche in die alte Vogtei verbracht. Dort ging sie zwei Jahre später bei einer weiteren Sturmflut verloren. Um 1900 stand der schon beschädigte Turm weit im Wasser und wurde Ende 1914 aus "militärischen" Gründen gesprengt. Er sollte im beginnenden Ersten Weltkrieg bei einem englischen Seeangriff kein markantes Seezeichen bieten. Nach einer inoffiziellen Version war der Grund von der Marine vorgeschoben, um sich des Bauwerks zu entledigen, für dessen kostspieliger Erhaltung sie zuvor zuständig war. Das runde Fundament wurde später in ein Buhnenbauwerk aufgenommen. Es ist noch heute bei Niedrigwasser in der Nähe des neuen Leuchtturmes im Westen der Insel zu erkennen und zu begehen.

Wenige Jahre nach der Sprengung des Turms 1914 entstand die Idee, einen Turm für die Jugend zu errichten. 1932 wurde der Neue Westturm an einer anderen Stelle (ca. 900 m südlicher) nach dem Vorbild des Vorgängerturms neu errichtet. Er entstand bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz der Deutschen Turnerjugend. Der Ziegelsteinbau mit einem quadratischem Grundriss von 12×12 m ist 56 m hoch und hat acht Stockwerke. Mit dem stabilen Geestuntergrund der Insel verbindet ihn ein 15 m tiefes Fundament. Bei der Fertigstellung Pfingsten 1933 übernahmen sogleich die neuen Machthaber den Turm und nutzen ihn als Herberge für die Hitler-Jugend, die bei der Gleichschaltung 1933 den Jugendherbergsverband übernahm. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Turm Jugendherberge des DJH, wobei 2005 neben dem Turm ein großzügiger Jugendherbergsneubau entstand.

Im Vordergrund sieht man die Höheren Salzwiesen, die die Inselbahn durchquert.

Mots clés: Turm, Backstein, Haus
Données image
Image sizes: 3456*2304px, 3438kb
Origin: Originally a digital image, with postprocessing
Date/Time: 20060721-115504
Camera: Canon EOS 350D DIGITAL
Iso: 400
Speed: 1/1600s
Aperture: F8.0
Focal length: 135.0mm
Aperture: 216mm
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Destination coordinates;WGS84 LONG 7.85749912262°, LAT 53.7847560909°
Air-line distance:
Bearing:
Author: André M. Winter
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