Ich war auch zuversichtlich was diese Rinne von der Oberen Hölltalscharte hinunter betraf, immerhin war diese letzten Oktober einigermassen bequem zu begehen. Wir gingen also von der Scharte ein wenig aufwärts nach Westen um zum Ende der Rinne zu gelangen (die nicht direkt in die Scharte mündet). Was ich dort sah hat mir etwas die Stimme verschlagen, ich habe mich echt gefragt ob ich im Oktober lebensmüde war: nur lose Platten, die auch noch von alleine abrutschten. Die Felsen direkt an der kante sind recht fest. Um besser in die Rinne zu schauen, habe ich mich angehalten und den rechten Fuss auf mehrfach gestapelte bierkistengrosse Steine gesetzt. Das zeug bewegte sich. Mir blieb nichts anderes übrig als den ganzen Haufen abfahren zu lassen. Zu unserem Entsetzen donnerte alles die ganze Rinne durch. Der Einstieg war dort unmöglich. Wir sind also zurück zur Scharte und sind dort hinunter. Ich habe noch nie so viel loses Zeug abfahren lassen müssen wie dort. Nach unten hin wird es immer steiler (ohne viel fester zu werden). Der mittlere Abschnitt ist ein bisschen weniger steil. Teilweise konnte man dort wie in einer Kalkschutthalde "abfahren" (mit Vorsicht, alle paar 10 Meter gab es auch fixes Gestein, das nicht mitfuhr...). Da wurde mir auch klar, warum ich dort im Oktober so einfach durchkam: der Boden war damals leicht angeforen! Weiter oben stärker sodass sich das Gestein wie festes Anstehendes verhielt. Im AV-führer wird dieser Durchstieg als "neuerdings beliebt" gekennzeichnet. Das ist eigentlich kriminell. Man kann hier sicher nur im Herbst durch. im Sommer ist alles lose und im Frühjahr hält hier kein Stein auf dem anderen. Die Rinne ist südseitig, es ist schwer einzuschätzen ob es im Winter lawinengefährlich ist. |