Ich hatte mir in den Kopf gesetzt in der Sahara an der marokkanisch-algerischen Grenze zu zelteln. Da wir mit dem Flieger anreisten, war das leichte Vaude Hogan UltraLight mit im Gepäck. Nicht die kurzen Zeltheringe waren das Problem. Die wenigsten Wüstenanbschinitte bestehen aus reinem sand. Am Rande der Sahara gibt es hier ausgedehnte Steinwüsten, da liegen faust- bis 6-pack-grosse Steine am flachen Grund herum (man kann auch mit einem normalen PKW mit etwas Umsicht drüberfahren). Dazwischen liegt Sand, aber darunter (keine 5cm tiefer) ist meist ein trockener Lehmboden (der übrigens die Überschwemmungen in der Wüste ermöglicht), hier halten Heringe bombenfest. Das erste Problem ist das fixe Moskito-Netz ohne doppelte Zeltwand im Eingangsbereich. Es herrschte diese Nacht ein leichter Wind, der den Sand in den unteren 10cm aufwirblete und herumtrieb. In der Abside allerings wurde dieser Sand hochgewirbelt und rieselte dann ins Innenzelt, genau auf's Gesicht... Umgekehrt kann man in diesen Zelt jedoch zu zweit nicht bequem liegen, da es zum Ende hin in einem Punkt zusammenläuft (ausserdem war das die dem Wind zugewandte Seite). Ähnliche Probleme ergeben sich übrigens mit dem MSR-Benzinkocher. Dem Brenner ist der Sand egal, aber die Pumpe schluckt davon schnell zu viel. Dann rubbelt die Gummidichtung wie Sandpapier an der Innenseite des Kunststoffschafts, das ist auf Dauer ungut. Und es gibt noch ein weiteres Problem: beim Packen herrschte ein starker Wind und wir haben das Zelt nur in die Aussenhülle gestopft. Im Innenzelt war zwar Sand, aber dieser hat sich einfach rausschütteln lassen. Die Aussenhaut aber, war paniert. Im Bild ist ein 1:1 ausschnitt von etwa 5 mal 5 cm Zeltplane, aufgenommen nach dem Transport und nach starkem Abschüttlen! Das Aussenzelt sah vollflächig innen und aussen so aus. Man kann den Sand mit starken Druck abrubbeln, aber auf einem Tisch im Garten haftet der Sand sofort wieder drauf. Beste Metode war mit nassen Fetzen, diese immer wieder auswaschen. Am Ende waren in einem Eimer Wasser über 2cm Sand übrig! Warum der Sand dort so gut hält weiss ich auch nicht genau, es muss eine Mischung aus statischer Ladung und der Silikonbeschichtung sein. Den Grossteil haben wir nun herunten, aus Nähten udgl. kommt er so oder so nicht raus. Ich hoffe diese stellen Reiben sich mit der Zeit nicht durch. |