Das Ghetto ist eine Insel im venezianischen Stadtteil Cannaregio. Sie war seit dem 16. Jahrhundert das abgeschlossene Wohngebiet für die jüdische Bevölkerung in Venedig. Venedigs Juden genossen vom 16. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts eine in Europa einzigartige Rechtssicherheit. An Pogromen gegen seine jüdische Bevölkerung hat sich die Serenissima nicht beteiligt. Mit der Eroberung Venedigs durch Napoleon wurden die diskriminierenden Gesetze für die Juden aufgehoben, die gleichen Rechte wie alle Bürger erhielten sie aber erst 1848. Die Tore des Ghettos wurden 1797 verbrannt und die Residenzpflicht aufgehoben. Die meisten der während des Faschismus noch im Ghetto lebenden Juden wurden ab 1943 im Zuge des nationalsozialistischen Regimes umgebracht. An die Opfer erinnern die am Campo de Gheto Novo angebrachten Reliefs des litauischen Bildhauers Arbit Blatas an der im Bild sichtbaren Mauer. Der Stacheldraht soll original aus den 1940er-Jahren stammen. |