Der Palast ist ein bezeichnendes Beispiel für den Stilwechsel in der venezianischen Gotik. Die Raumeinteilung wurde jetzt asymmetrisch. Die anfängliche Verbindung von Säule und Bogen wurde durch die Einführung des Maßwerkes grundlegend verändert zu der sog. „flammenden“ Gotik hin, bei der der ehemalige einfache Bogen zu einer Maßwerkform umgedeutet wurde und eine scharfkantige, unruhige, verspielte Profilierung zeigte. Gegen diesen gotischen Einfluss gab es immer Opposition, der auch an dieser Fassade abgelesen werden kann. Das untere Geschoss zeigt eine ganz andere Bogenstellung, die auf die beginnende Renaissance in Venedig hinweist. Ca' d'Oro ist der Name eines Palastes am Canal Grande in Venedig. Seinen Namen verdankt er seiner aufwändigen Verkleidung aus polychromem Marmor, der ursprünglich großzügigen Bemalung mit Ultramarin und den vergoldeten Steinmetzarbeiten an der Fassade zum Kanal. Der Palast wurde im Auftrag von Marino Contarini, Prokurator an San Marco, zwischen 1421 und 1442 erbaut. Contarini hatte an der Stelle die alte Casa Zeno abreißen lassen, um Platz für den Neubau zu schaffen. Architekt war Bartolomeo Buon, die Steinmetzarbeiten wurden unter anderem von Matteo Raverti ausgeführt, Nach dem Untergang der Republik wechselte der Palast mehrmals seine Besitzer. Er wurde vernachlässigt und drohte in seiner Substanz zu verfallen. Im 19. Jahrhundert gehörte er der Tänzerin Maria Taglioni, die das Treppenhaus im Innenhof und die gotischen Balkone zum Hof abreißen ließ. 1895 hatte der Baron Giorgio Franchetti die Ca' d'Oro gekauft, das heruntergekommene Haus aufwändig restauriert und in den renovierten Bau eine Kunstsammlung untergebracht. 1915 schenkte er Haus und Sammlung dem italienischen Staat. |