Links neben dem Hauptalter der Minoritenkirche gibt es einen kleinen Durchgang in die eingenständige Antonius-Kapelle. Text der Tafel: "Margarete Maultasch (1318-1369). Die Gräfin von Tirol, Margarete Maultasch, war die Enkelin von Graf Meinhard II., dem "Vater des Landes Tirol". Die Seit 1335 regierende Landesfürstin übergab am 26. Jänner 1363 das Land Tirol an den österreichischen Herzog Rudolv IV. den Stifter. Dies bedeutete die Einbeziehung Tirols in den Habsburgischen Länderkomplex. Margarete Maultasch starb am 3. Oktober 1369 in Wien und liegt im Chor der Minorettenkirche begraben. Land Tirol - Der gesamttiroler Schützenbund - Europäische Region Tirol". Die Tafel verheimlicht den Grund der Übergabe an die Habsburger: Margarete Maultasch war aufgrund von Todesfällen ohne Erbfolger. Der Beiname "Maultasch" wurde erstmals um 1366 in der dritten bayerischen Fortsetzung der "Sächsischen Weltchronik" und 1393 in der "Österreichischen Chronik" erwähnt. Er bedeutet soviel wie "Hure", "liederliches Weib"“ und fand hauptsächlich in der päpstlichen und böhmischen Propaganda Anwendung. Seit 1425 hat man dann den Beinamen wörtlich genommen und sich Margarete mit einem missgestalteten Mund vorgestellt. Die daraus folgende Ansicht, Margarete sei allgemein von großer Hässlichkeit gewesen, ist aller Wahrscheinlichkeit nach falsch, denn Zeitzeugen haben Margarete als besonders schöne Frau beschrieben. Auch die Vorstellung, sie habe einen besonders anstößigen Wortschatz besessen, ist historisch nicht haltbar. Weiters ist auf einem Siegel mit ihrem Konterfei ihr Mund durchaus nicht verunstaltet. Eine dritte Erklärung leitet den Namen vom Lieblingsaufenthaltsort Margaretes, der im Volksmund "Schloss Maultasch" genannten Burg Neuhaus in Terlan, ab. Demnach habe diese Burg ihren volkstümlichen Namen von der unterhalb gelegenen "mala tasca" (Mausefalle) genannten Zollstation übernommen und sei in der Folge auf die Gräfin übergegangen. Eine weitere Möglichkeit ist auch, dass der zweifelhafte Beiname „Maultasch“ von ihrem ersten Ehemann Johann Heinrich in die Welt gesetzt wurde, der nicht davor gescheut hatte, die übelsten Gerüchte über sie zu verbreiten. |