Der Orden der Kreuzherren mit dem Roten Stern besteht bis heute, ist aber kein Ritterorden mehr. Hochmeister ist derzeit (2004) Jiří Kopejsko. Wichtigste Kirchen der Kreuzherren sind heute die Kreuzherrenkirche in Prag (am Altstädter Brückenturm) sowie die Wiener Karlskirche. Der Ritterorden der Kreuzherren mit dem roten Stern (lat. Ordo militaris Crucigerorum cum rubea stella - OCr.) entwickelte sich im 13. Jahrhundert aus einer Laienbruderschaft, die in der böhmischen Hauptstadt Prag karitativen Aufgaben nachging. Diese Bruderschaft war 1233 von der heiligen Agnes von Böhmen, einer Angehörigen der Königsfamilie, an der Kirche des heiligen Kastulus (sv. Haštal) gegründet worden. 1237 erkannte Papst Gregor IX. die Bruderschaft als Orden mit eigener Regel an. Die Hauptaufgabe der Brüder bestand in der Krankenpflege und der Unterhaltung eigener Spitäler. Die Kreuzherren widmeten sich auch der Seelsorge in ihnen anvertrauten Pfarreien. Das gültige Ordensstatut stammt von 1675, angepasst wurde es erst in den 1870er Jahren. Bis Ende des 13. Jahrhunderts wurden in die Kommunität auch weibliche Mitglieder aufgenommen, die Arbeiten in den Spitälern verrichteten. Der höchste Vorsteher des Ordens trug den Titel Meister (später General und Hochmeister). Bis zum 18. Jahrhundert hatte der Orden auch Laienbrüder, später nur noch Priester. |