Beschreibung: | Die erste urkundlich gesicherte Nachricht über eine Orgel im Dom von Brixen stammt aus dem Jahr 1531. Von dem sonst wenig bekannten Meister Kaspar wurden im Dom zwei Orgeln aufgestellt, eine große und eine kleinere. Über die Disposition derselben berichten jedoch die Quellen nichts. Der ursprüngliche Standort der Orgeln war nicht wie heute rückwärts auf einer eigenen Empore, sondern vorne rechts neben dem Presbyterium, etwa dort, wo heute die Tür vom Rosari-Altar (Sakramentsaltar) in die Süd-Sakristei führt. 1620–1622 wurden die Domorgeln vom damals bekannten Orgelbaumeister Andrä Putz aus Passau einer gründlichen Reparatur unterzogen, teilweise auch ergänzt und ausgebaut. In den Jahren 1690/91 erbaute Eugenio Casparini aus dem „Etschtal“, wie es im Kapitelprotokoll des Jahres 1689 heißt, eine neue, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechende „Barockorgel“. Casparini entstammte einer in Deutschland durch Generationen tätigen Orgelmacherfamilie „Kaspar“, wurde selbst in Sorau in der Niederlausitz im Jahre 1624 geboren, kam erst später nach Süddeutschland und Norditalien, wo er in verschiedenen Städten Orgeln erbaute. Nach den Plänen des alten Domes waren zur Zeit des Abbruches im Jahre 1745 zwei Orgeln im Dom aufgestellt: die eine an der oben genannten Stelle, die andere am westlichen Ende des Priesterchores. Obwohl bis zum Neubau des Domes 1746–1754 unter Fürstbischof Kaspar Ignaz Graf Künigl (1702–1747) und Fürstbischof Leopold Graf Spaur (1747–1778) die Orgel getreulich ihren Dienst zur Ehre Gottes und zur Erbauung der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde tat, wurde 1756 Franz Simnacher aus Angelberg bei Mindelheim mit dem Bau einer neuen Orgel betraut. Nach dem schon ein Jahr später (1757) verstorbenen Meister übernahm dessen Schwager Alexander Holzhey die Weiterführung des Orgelbaues, der im November 1758 vollendet wurde. Die musikalische Mitgestaltung der Gottesdienste wurde dann vom Altarraum auf die Sängerempore verlegt. |