Gebr. Hirschfeld ist der Name einer Damenbekleidungsfirma in Hamburg, die am 14. August 1892 von Isidor Hirschfeld und seinem Bruder Joseph sowie Benno Hirschfeld gegründet wurde. Weitere Geschäfte gab es auch in Lübeck, Bremen, Hannover und Leipzig. Wie viele andere jüdische Geschäfte wurde auch das Hamburger Modehaus am Neuen Wall in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet. Kurz danach wurde das Unternehmen zwangsenteignet und an den Hamburger Geschäftsmann Franz Fahning verkauft (arisiert). Auch die Rückgabe an die Überlebenden lief nach 1945 nicht sauber. Eine Versteigerung 1991 erfolgte durch das Hamburger Auktionshaus Arthur Landjunk, das bis 1942 im Auftrag der Hamburger Finanzdirektion die Versteigerung des Eigentums direkt in den sog. "entjudeten Wohnungen" vornahm, was für das Funktionieren brauner Seilschaften in Hamburg spricht. Erst 1994 ging die Immobilie an einen sauberen Besitzer über, auch wenn nie eine volle Wiedergutmachung geleistet wurde. Bezeichnenderweise wurde diese Tafel erst 1998 angebracht. Text der Tafel: «Zum Gedenken an die Gebr. Hirschfeld die hier ihr Modehaus führten bis ihr Lebenswerk am 9. November 1938 zerstört wurde. 9. November 1998». Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Benno Hirschfeld im KZ Buchenwald ermordet, sein Sohn Kurt-Manfred im KZ Neuengamme erschlagen. Die Romantik der deutschen Wirtschaftsgeschichte... |