Jungtiere, die ihre Mutter endgültig verloren haben und seit Tagen nicht mehr gesäugt worden sind, werden aufgrund ihrer Lautäusserungen Heuler genannt. Der Sinn der Seehund-Aufzuchtstationen ist kontrovers diskutiert worden. Zum einen sind auch gesunde Seehundjunge dorthin gebracht worden, deren Mutter auf Nahrungssuche war und zu ihrem Jungen zurückgekehrt wäre. Die wirklich kranken und pflegebedürftigen Seehunde hingegen seien durch natürliche Selektion ausgesondert worden, und es sei unnatürlich, diese aufzupäppeln und ihnen zu einem Leben in Freiheit zu verhelfen. Die Kritik hat dazu geführt, dass Dänemark bereits seit 1985 keine Heuler mehr auswildert und seit 1993 alle gefundenen Heuler getötet werden. An deutschen Nordseeküsten gab es auch ein Umdenken. Die Station in Friedrichskoog nimmt keine kranken oder verletzten Heuler mehr auf. Viele Seehundbänke liegen heute in den Kernzonen der Nationalparks, so dass Touristen keine Heuler mehr aufgreifen können. Die nach Friedrichskoog verbrachten Seehunde werden bis auf Einzelfälle wieder ausgewildert. Viele "Tierfreunde" haben für solche Maßnahmen wenig Verständnis. In den Niederlanden suchen sie immer noch die Strände ab und bringen selbst kerngesunde Jungrobben in die Station Pieterburen. Gegen die Methoden der Mitarbeiter der Station Pieterburen, die auch an deutschen Küsten gegen geltendes Recht Heuler aufgegriffen und allein im Jahr 2001 über 300 junge Robben aufgezogen haben, wird seit Jahren erfolglos von Naturschützern protestiert. |