UIS-Höhlensignaturen: Die definitive Liste

Am zweiten internationalen Treffen für unterirdische Topographie in Breitenbach (Schweiz) 1995 wurden die Signaturlisten der verschiedenen Länder einer Prüfung unterzogen. Die wesentlichen Symbole wurden in eine neue Liste integriert, die dann als Vorschlag für eine internationale Signaturliste veröffentlicht wurde. Dieser Vorschlag wurde dann am UIS-Kongress ausgiebig debattiert und im Anschluss von den nationalen Delegierten der UIS genehmigt.

Diese Liste versteht sich als internationale Verständigungsbasis, auf dessen Grundlage die einzelnen Länder, falls dies für nötig erachtet wird, ihre eigenen Zusatzlisten aufbauen können. Es ist also nicht verboten, weitere Signaturen zu benützen!

Es kristallisierte sich bei den aktiven Höhlenvermessern immer mehr heraus, dass der Plan mit allen seinen Zeichen und Signaturen immer nur die "Hälfte" der Arbeit eines Höhlenforschers darstellt. Die andere, ebenso wichtige, Hälfte besteht aus einer Beschreibung der Höhle, in der Dinge, die nicht im Plan gezeichnet werden können, niedergeschrieben werden. Die Höhlenbeschreibung erhält so einen grösseren Stellwert. Beobachtungen zur Geologie, Sedimentologie, zur Hydrologie und zum Klima, zur Flora und Fauna, dazu die Zugangsbeschreibung und ein geschichtlicher Abriss der Forschungsgeschichte, nicht zu vergessen allfällige Einrichtungslisten, all dies gehört in eine schriftliche Höhlenbeschreibung. Vermutungen über mögliche Gangfortsetzungen sowie vielleicht eine Theorie über die Höhlenentstehung runden den Text ab und machen ihn, zusammen mit dem Plan, zur wertvollen Basis für alle weiteren Arbeiten.

Es ist daher dringend empfohlen, nicht nur einen Grundriss und einen (abgewickelten) Längsschnitt (siehe Akten des 9. Nationalen Kongresses 1991, Charmey) zu erstellen, sondern auch die oben erwähnte Höhlenbeschreibung!